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Norovirus

Multiresistente Erreger (MRE)

Merkblatt

Patienteninformation über Noroviren-Infektionen

Bei Ihnen oder Ihrem Angehörigen ist eine Magen-Darm-Infektion durch Noroviren festgestellt worden. Mit diesem Informationsblatt möchten wir Ihnen die wichtigsten Fragen zum Erreger, zur Erkrankung und zu den erforderlichen Hygienemaßnahmen beantworten.

Was sind Noroviren und wie wirkt sich die Erkrankung aus?

Noroviren kommen weltweit vor. Bei Noroviren handelt es sich einen der häufigsten Verursacher für Magen-und Darmerkrankungen. Typische Krankheitssymptome sind akute Durchfälle und schwallartiges Erbrechen. Häufig kommt es zu Bauchschmerzen und Übelkeit, seltener zu Gelenkschmerzen und Fieber. Bereits sechs Stunden nach der Infektion können die ersten Symptome auftreten, die dann gewöhnlich ein bis drei Tage andauern. Eine spezielle Behandlung gegen Noroviren gibt es nicht. Die Brechdurchfälle können schnell zu einem Flüssigkeitsmangel im Körper führen. Dieses kann durch Infusionen oder erhöhte Trinkmengen wieder ausgeglichen werden.

Wie werden Noroviren übertragen?

Für eine Erkrankung werden nur wenige Erreger benötigt. Daher sind Noroviren besonders ansteckend. Die Viren werden über den Stuhl und das Erbrochene des Erkrankten ausgeschieden. Häufig werden die Erreger dann über die Hände auf Gegenstände und Oberflächen (z.B. Türklinken, Telefon) weitergegeben und so weitere Personen infiziert. Auch eine Ansteckung über winzige virushaltige Tröpfchen ist möglich, wie sie während des Erbrechens entstehen.

Warum sind im Krankenhaus besondere Hygienemaßnahmen erforderlich?

Viele Patienten im Krankenhaus sind aufgrund ihrer Erkrankungen abwehrgeschwächt. Da diese Personen besonders empfänglich für Infektionen sind, müssen sie vor einer Weiterverbreitung von Noroviren besonders geschützt werden. Dazu sind einige spezielle Hygienemaßnahmen erforderlich.

Welche Hygienemaßnahmen müssen durchgeführt werden?

Vielleicht empfinden Sie als betroffener Patient die erforderlichen Hygienemaßnahmen als etwas Unangenehmes. Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass ein Krankenhaus mit vielen infektionsanfälligen Patienten konsequente Maßnahmen ergreifen muss, um unbedingt eine Weiterverbreitung von Noroviren zu vermeiden. Seien Sie versichert, dass Ihre medizinische und pflegerische Versorgung darunter nicht leidet.

  • Ihre Unterbringung im Krankenhaus erfolgt in der Regel in einem Einzelzimmer. Individuell kann durch den behandelnden Arzt oder durch die Hygienefachkraft festgelegt werden, ob Sie sich mit anderen Patienten die an einer Norovirusinfektion erkrankt sind, ein Mehrbettzimmer teilen. In jedem Fall erhalten Sie eine separate Toilette.
  • Der häufigste Übertragungsweg sind Ihre Hände. Daher ist die wichtigste Hygienemaßnahme die richtige Händedesinfektion, insbesondere nach den Toilettengängen. Das Pflegepersonal wird Ihnen gerne die richtige Durchführung der Händedesinfektion erläutern. Achten Sie bitte stets darauf, dass die vorgeschriebene Einwirkzeit des Händedesinfektionsmittels eingehalten wird.
  • Ärzte, Pflegekräfte und Besucher werden bei direktem Kontakt zu Ihnen einen Schutzkittel und Handschuhe tragen.
  • Leiden Sie an Erbrechen, schützen sich Personal und Besucher zusätzlich mit einer Maske.
  • Bitte verlassen Sie nicht eigenständig das Zimmer. Melden Sie sich vorher beim Pflegepersonal, um die erforderlichen Schutzmaßnahmen zu erfragen.
  • Die oben beschriebenen Hygienemaßnahmen können zum größten Teil aufgehoben werden, wenn Sie zwei Tage weder Durchfälle noch erbrochen haben. Da die Noroviren anschließend aber noch bis zu 14 Tagen mit dem Stuhl ausgeschieden werden, muss weiterhin nach jedem Toilettengang eine Händedesinfektion durchgeführt werden.

Was muss ich als Besucher beachten?

  • Achten Sie bitte darauf, dass in der Zeit der akuten Erkrankung die Anzahl der Besucher so gering wie möglich gehalten wird.
  • Melden Sie sich bitte vor dem Betreten des Zimmers beim Pflegepersonal. Sie werden dann in die erforderlichen Hygienemaßnahmen eingewiesen.
  • Denken Sie bitte daran, vor jedem Betreten und insbesondere nach jedem Verlassen des Zimmers eine korrekte Händedesinfektion durchzuführen.
  • Vermeiden Sie bitte anschließende Besuche weiterer Patienten im Krankenhaus.

Was muss ich zu Hause beachten?

Ist die reguläre medizinische Behandlung abgeschlossen, steht einer Entlassung nichts im Wege. Allerdings sollten Sie auch zu Hause zum Schutz Ihrer Angehörigen einige Hygienemaßnahmen beachten. Waschen Sie sich nach jedem Toilettengang gründlich die Hände und benutzen Sie ein eigenes Handtuch. Bis zu zwei Wochen nach Beendigung der Durchfallerkrankung sollten Sie wenn möglich keine Lebensmittel für Ihre Angehörigen zubereiten.

 

Kontakt

Ansprechpartner

Matthias Rabba
Leiter der Abteilung für Krankenhaushygiene
Schwester Euthymia Stiftung
ABS-Experte DGKH

Arzt für Anästhesiologie, Krankenhaushygiene,      
Spezielle operative Intensivmedizin, 
Rettungsmedizin, Spezielle Schmerztherapie                                  

(0 44 71) 16 -15 01
0151 6163 5000   
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