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Moderne Kniechirurgie: Fachklinik für Orthopädie im St. Josefs-Hospital empfängt Dr. Wolfgang Fitz

Moderne Kniechirurgie: Fachklinik für Orthopädie im St. Josefs-Hospital empfängt Dr. Wolfgang Fitz

Die Fachklinik für Orthopädie im St. Josefs-Hospital Cloppenburg hat erstmals vollständig individuell gefertigte Kunstgelenke am Knie eingesetzt. Der computerunterstützt gefertigte Präzisionsgelenkersatz ermöglicht den Spezialisten ein Höchstmaß an Patientensicherheit und Patientenkomfort. Für die Premiere am St. Josefs-Hospital war Dr. Wolfgang Fitz, einer der weltweit führenden Experten auf dem Gebiet der Knieendoprothetik vom Brigham and Women´s Hospital in Boston (USA), zu Gast in Cloppenburg. Chefarzt Dr. med. Boris Baron von Engelhardt und der Experte aus den Vereinigten Staaten trafen sich zu einem Erfahrungsaustausch und setzten die fortschrittlichen Knieimplantate bei zwei Patienten ein.

Zwischen den Operationen erläuterten die Fachärzte den Nutzen des neuen Verfahrens für die orthopädischen Patienten im gesamten Raum Südoldenburg und über die Region hinaus. Am Anfang der Versorgung steht die umfassende Beratung durch das Team der Fachklinik für Orthopädie und die Untersuchung auf schwere Schädigungen des Kniegelenks, zum Beispiel durch eine Arthrose. Entscheidet sich ein Patient nach einer entsprechenden Indikation für ein Kunstgelenk am Knie, erfolgt über einen 3D-Scan die exakte, dreidimensionale Erfassung und Abbildung des Gelenks. Ähnlich einer genau angepassten Zahnkrone wird das Implantat in einem technisch hochpräzisen Fertigungsprozess in den USA produziert und zusammen mit dem ebenfalls maßgefertigten OP-Instrumentarium an die behandelnde Klinik übersandt.

„Die Operation verläuft schneller, schonender und risikoärmer als beim Einsatz von herkömmlichen, grob abgestuften Konfektionskniegelenken“, erklärte Dr. von Engelhardt, der sich bereits seit mehr als zwei Jahren wissenschaftlich und praktisch mit der Methode beschäftigt. Er ergänzte: „Da keine komplexen OP-Siebe zum Einsatz kommen, können die Arbeitsschritte und die Risiken, zum Beispiel durch Infektionen, im Vergleich zu bisherigen Verfahren minimiert werden. Zudem ist keine aufwändige Bevorratung von Konfektionsimplantaten erforderlich.“ Der Operateur arbeite knochensparend und müsse durch die millimetergenaue Passform der Maßprothese und die Steckschablonen und Sägeblöcke keine Fehlpositionierung des Implantats in Kauf nehmen. Das Ziel eines natürlichen, beschwerdefreien Bewegungsgefühls beim Patienten werde so zuverlässig erreicht.

Internationale Studien belegen den Erfolg der Methode. Treten beim Einsatz von Konfektionsimplantaten in bis zu 30 Prozent aller Fälle postoperative Schmerzen oder Bewegungseinschränkungen auf, ist die Patientenzufriedenheit bei der Individualendoprothetik nach ersten Studien deutlich besser. Die Biomechanik und die Geometrie des hochkomplexen Gelenks können bei jeder Operation und für jeden einzelnen Patienten genau rekonstruiert werden.

Dr. Wolfgang Fitz, der seine Laufbahn an renommierten Kliniken in München begann, hat die Entwicklung der Individualendoprothetik am Knie entscheidend mitbeeinflusst. Der international als orthopädischer Chirurg und Berater gefragte Mediziner gilt als Wegbereiter und Experte der computergestützten Individualendoprothetik. Unter anderem forscht und lehrt der gebürtige Wiesbadener seit vielen Jahren an der Harvard Medical School in Boston.

„Orthopäden sind konservativ. Sie wollen langfristige Erfolge und verlässliche Implantate“, beschreibt der Mediziner die Grundhaltung in orthopädischen Fachkreisen.  Am Brigham and Women´s Hospital in Boston werde seit Jahrzehnten an anatomisch passgenauen Knieimplantaten geforscht und nach Lösungen für immer bessere Kunstgelenke gesucht. „Seit den Siebziger Jahren haben wir den Traum, zu hundert Prozent patientenspezifische Implantate einzusetzen. Der technologische Fortschritt, unter anderem im Bereich der Radiologie und der 3-D-Druckfertigung, ermöglicht uns heute die Umsetzung“, so Dr. Fitz.

Die Erfolge der Individualendoprothetik am Knie seien bemerkenswert. Nur in wenigen Fällen, zum Beispiel bei defekten Bändern oder einer Nickelallergie, könne die Methode nicht eingesetzt werden, beschrieben die beiden Fachärzte das breite Einsatzspektrum. Neben der Vollprothese ist auch der maßgefertigte Teilgelenkersatz in der orthopädischen Chirurgie in Cloppenburg etabliert.

Zum Abschluss des kollegialen Arbeitsbesuchs am St. Josefs-Hospital verwiesen Dr. von Engelhardt und Dr. Fitz auf die künftigen Chancen in der Individualendoprothetik. Die Übertragung der Methode auf weniger komplexe Gelenke sei bereits in naher Zukunft ein sinnvoller Schritt.

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