Kompetenzzentrum Niere Lohne/ Vechta: Enge Verzahnung zwischen Urologie Lohne und Nephrologie Vechta
Zwischen der Klinik für Urologie, Kinderurologie und urologische Onkologie des St. Franziskus-Hospitals Lohne und der Abteilung für Nephrologie des St. Marienhospitals Vechta gibt es bereits seit über zehn Jahren eine enge und erfolgreiche Zusammenarbeit. Beide Bereiche ergänzen sich dabei wechselseitig. Mit dem nun neu etablierten Kompetenzzentrum Niere Lohne/ Vechta möchten beide Kliniken die Kooperation nicht nur noch vertiefen sondern auch weiter ausbauen. Dadurch stellen sie eine in der Region einmalige Kräfte-Bündelung zum Organ Niere dar. Die intensive interdisziplinäre Zusammenarbeit der beiden Fachbereiche führt damit zu einer optimalen Patientenversorgung.
Der Urin des Menschen wird in den Nieren aus dem Blut herausgefiltert, konzentriert, über die Harnleiter zur Harnblase transportiert und über die Harnröhre ausgeschieden. Dabei befasst sich die Urologie grundsätzlich von der chirurgischen Seite mit der Niere und die Nephrologie (Nierenheilkunde) seitens der inneren Medizin. So behandelt der Urologe Störungen des Harnabflusses während sich der Nephrologe um die internistischen Nierenerkrankungen kümmert. Beide in dem Bemühen, dem Patienten die Nierenfunktion zu erhalten und die Dialyse zu ersparen.
Ein Beispiel für die Schnittstelle der beiden Bereiche sind Harnleiter- und Nierensteine, wie die Chefärzte der Lohner Urologie Dr. Jörg Sommer und Dr. Amjad Azem aufzeigen. Bleiben Steine im Harnleiter stecken, kann der Urin nicht mehr abfließen und staut sich dann zurück bis in die Niere. Als Folge treten Schmerzen in der Nierengegend auf. Schon durch einen kleinen urologischen Eingriff mit minimal-invasiven Endoskopen kann die Ursache behoben werden. „Bestimmte Nierenerkrankungen beziehungsweise ein Ausfall der Nierenfunktion kann im Verlauf zu einer Dialysepflichtigkeit führen“, erklärt Michael Hohmann, Chefarzt der Nephrologie des St. Marienhospitals Vechta.
Die sehr enge Kooperation wird bereits tagtäglich gelebt und spiegelt sich unter anderem auch in den gegenseitigen Konsildiensten wider. Bedarf es zum Beispiel seitens der Nephrologen einer fachärztlichen Unterstützung durch den Urologen so muss sich der Patient nicht zwingend auf den Weg nach Lohne begeben. Stattdessen fahren die Ärzte auch selbst zu den Patienten in das Vechtaer Krankenhaus, um bei der Behandlung kurzfristig Hilfe zu leisten.
Beide Abteilungen sind seit über 40 Jahren in dem jeweiligen Krankenhaus verwurzelt wobei sie in den zwei Häusern Alleinstellungsmerkmale einnehmen. Somit ist die Nephrologie nur in Vechta und die Urologie nur in Lohne zu finden. Beide Fachdisziplinen werden an ihren jetzigen traditionellen Standorten bleiben.
Das Kompetenzzentrum Niere Lohne/ Vechta bietet beste Voraussetzungen für eine qualitativ hochwertige Behandlung im Landkreis Vechta. Viele urologische Eingriffe werden dank moderner Technik zum Beispiel mittels schonender Laserchirurgie oder Endoskopie durchgeführt, dabei werden gegebenenfalls strahlensparende digitale Röntgengeräte eingesetzt. Das breit gefächerte Operations- und Behandlungsangebot deckt das gesamte Spektrum des Fachgebietes ab. Für Patienten mit akuten oder chronischen Nierenerkrankungen oder Bluthochdruck werden sowohl stationär als auch ambulant alle modernen diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten einschließlich der Dialyse angeboten.
Dabei legen die Ärzte des Zentrums auch großen Wert auf die enge Zusammenarbeit mit den niedergelassenen Ärzten und die damit verbundene Verzahnung der ambulanten und stationären Behandlung der gemeinsamen Patienten. Ein Angebot an verschiedenen Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten für Ärzte in Praxis und Klinik ist zurzeit in Planung.
Im Rahmen des regelmäßig stattfindenden Qualitätszirkels der Urologie Lohne wird Dr. Johannes Beckermann als Vechtaer Facharzt für Nephrologie zudem in Kürze über Nierentransplantationen referieren. Dr. Beckermann betreut nierentransplantierte Patienten im St. Marienhospital Vechta, wobei er eng mit den regionalen Transplantationszentren, insbesondere der Medizinischen Hochschule Hannover, zusammenarbeitet.
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