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Erste Muttermilchbank in Niedersachsen am St. Marienhospital Vechta eröffnet

Erste Muttermilchbank in Niedersachsen am St. Marienhospital Vechta eröffnet

Am St. Marienhospital in Vechta wurde heute in einem  Festakt die erste Muttermilchbank in Niedersachsen eröffnet. Das Land Niedersachsen hat dem Krankenhaus einen Zuschuss zur Etablierung einer Muttermilchbank gewährt, um die bessere Versorgung von Frühgeborenen zu gewährleisten.

Der Landtag hat vor gut zwei Jahren den Beschluss gefasst, Muttermilchbanken in Niedersachsen zu etablieren und diese Etablierung an einem Perinatalzentrum zu fördern. In der Neonatologie des St. Marienhospitals Vechta werden jährlich 600 Säuglinge behandelt, viele davon sind Frühgeborene. Deren Mütter sind aufgrund der frühzeitigen Geburt häufig nicht in der Lage, selbst zu stillen. Muttermilch ist aufgrund ihrer einzigartigen Nährstoffzusammensetzung nach wissenschaftlichen Erkenntnissen jedoch die optimale Nahrung für alle Säuglinge. Diverse Studien zeigen, dass insbesondere kranke Neugeborene und Frühgeborene von einer Muttermilchnahrung profitieren. Schon kleine Mengen an Muttermilch sind für die Kinder wertvoll.

Die Muttermilchbank nimmt Milchspenden von gesunden Müttern an, die selbst ein Kind auf der Frühgeborenen-Station des St. Marienhospitals und überschüssige Milch haben. Die gespendete Milch kann für das eigene Kind während des stationären Aufenthaltes genutzt  oder einem anderen Kind verabreicht werden.

Nach umfangreichen Vorarbeiten kann die Muttermilchbank im St. Marienhospital nun in den Betrieb gehen.

An der feierlichen Eröffnung nahm der Staatssekretär im niedersächsischen Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung, Herr Heiger Scholz teil. „Die Entscheidung für den Standort Vechta fiel uns leicht, weil das Marienhospital sehr große Erfahrung in der Versorgung von Frühgeborenen und eine hervorragende Qualität bietet.“ Das Land Niedersachsen strebt die Etablierung von Muttermilchbanken unter anderem zur Vermeidung des im Internet stattfindenden Handels mit Muttermilch an. Rat Winter, Vorsitzender des Stiftungsrates: „Diese Muttermilchbank wird die Welt nicht völlig verändern. Aber sie wird dazu beitragen, vielen Frühchen bei ihrer Entwicklung zu helfen. Und das ist, gerade in einem katholischen Krankenhaus, die Mühe wert.“

Geschäftsführer Ulrich Pelster dankte den Vertretern des Sozialministeriums und den beteiligten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern am St. Marienhospital Vechta  sowie den beteiligten Behörden des Landkreises Vechta für die erfolgreiche Umsetzung dieses Projektes. In den Krankenhäusern Vechta und Lohne, die sehr eng zusammenarbeiten, kommen jährlich etwa 2.000 Säuglinge zur Welt, anderthalbtausend davon in Vechta.

Bundesweit gibt es inzwischen 18 Muttermilchbanken, im Norden auch am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, mit dem das St. Marienhospital sehr gute Kontakte pflegt und von den dortigen Erfahrungen profitiert. In Niedersachsen wird es weitere Muttermilchbanken an Krankenhäusern in Hannover und Wolfsburg geben.

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