Effektiver Schutz bei Gefahr eines plötzlichen Herztodes
Ein kleines Wunder unter der Kleidung trägt Andreas Lienesch: Die so genannte LifeVest ist der weltweit erste und einzige tragbare automatische externe Defibrillator, der Herrn Lienesch vor der Gefahr eines plötzlichen Herztodes schützt.
Beim plötzlichen Herztod (PHT) zieht sich der Herzmuskel nicht mehr synchron zusammen. Als Folge bricht der Blutkreislauf zusammen und das Gehirn wird nicht mehr ausreichend mit sauerstoffreichem Blut versorgt. Innerhalb kürzester Zeit kann es dann zur Bewusstlosigkeit kommen und ohne Gegenmaßnahmen rasch der Tod eintreten. Anzeichen für einen plötzlichen Herztod, die einige Stunden oder auch Tage bis Wochen zuvor auftreten können, sind zum Beispiel: Neue oder plötzlich intensiver in Erscheinung tretende Symptome wie Brustschmerzen, Bewusstseinstrübung, Ohnmacht, Herzklopfen und Luftnot. In vielen Fällen kündigt sich der PHT gar nicht vorher an.
Der tragbare Defibrillator LifeVest wird von Patienten verwendet, die gefährdet sind, einen plötzlichen Herztod zu erleiden. Er bietet ihnen Schutz, wenn sich ihr Zustand ändert und noch kein permanentes PHT-Risiko festgestellt wurde. Die Weste gibt Dr. Achim Gutersohn als behandelndem Kardiologen Zeit, das langfristige Arrhythmierisiko seiner Patienten zu ermitteln und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen.
Die leichte, bequeme Weste wird außen am Körper getragen. Mit ihr kann Andreas Lienesch seinen Alltag wie gewohnt begehen und zwar mit der Gewissheit, vor den Risiken eines PHT geschützt zu sein. „Die LifeVest überwacht sein Herz kontinuierlich“, berichtet Dr. Achim Gutersohn, Chefarzt am St. Marienhospital Vechta. „Wird ein lebensbedrohlicher Herzrhythmus erkannt, so informiert das Gerät den Patienten mit hör-, seh- und fühlbaren Alarmen. Ist der Patient bei Bewusstsein, so kann er einen Schock verhindern indem er zwei Reaktionstasten am zugehörigen Monitor gleichzeitig drückt, den er an der Hüfte trägt. Wird der Patient bewusstlos, gibt das Gerät erst ein automatisch leitendes Gel über die Therapieelektroden ab und löst dann einen Behandlungsschock aus wodurch der normale Herzrhythmus wiederhergestellt wird“, führt Dr. Gutersohn aus.
Die Ursachen für einen plötzlichen Herztod sind vielfältig. Die mit Abstand häufigste Ursache ist die koronare Herzkrankheit (Verkalkung der Herzkranzgefäße) und betrifft insbesondere Menschen im mittleren und höheren Lebensalter. Auch weitere angeborene und erworbene Herzerkrankungen wie zum Beispiel Herzrhythmusstörungen sind mögliche Auslöser. Neben einer Herzschwäche und bestimmten Herzklappenfehlern kann auch ein überstandener Herzinfarkt das Risiko für einen plötzlichen Herztod erhöhen. Aus eben diesem Grund nutzt Andreas Lienesch diesen fortschrittlichen Schutz.
Vor einigen Wochen bekam Herr Lienesch einen Herzinfarkt. Dank der schnellen Hilfe der Ersthelfer wurde er mittels Defibrillator erfolgreich reanimiert. Auch die rasche Weiterverlegung durch den Malteser Hilfsdienst Vechta in die erfahrenen Hände des kardiologischen Teams im St. Marienhospital Vechta hat zu seinem guten Gesundheitszustand beigetragen.
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