Ärzte des St. Marienhospitals Vechta bilden Lebensretter aus
Jeder kann in die Situation geraten, Ersthelfer zu sein. Denn ein plötzlicher Herzstillstand kann jeden treffen. Anlässlich der „Woche der Wiederbelebung“ (19. - 26. September 2015) initiiert das St. Marienhospital Vechta zusammen mit dem Malteser Hilfsdienst (MHD) und dem Gymnasium Antonianum Vechta am 22. und 23. September bereits zum fünften Mal Aktionstage unter dem Motto „Ein Leben retten. 100 Pro Reanimation“. Die Schüler der Klassenstufen fünf bis acht werden dann in Wiederbelebungs-maßnahmen ausgebildet um für den Notfall gewappnet zu sein.
„Ein plötzlicher Herzstillstand kann jeden treffen – deshalb sollte auch jeder in der Lage sein, im Notfall einfache und lebensrettende Sofortmaßnahmen zu ergreifen“, erklärt Privat-Dozent Dr. Christian Hönemann, Chefarzt der Abteilung für Anästhesie und operative Intensivmedizin am St. Marienhospital Vechta.
Die Aktion beginnt für alle Teilnehmer an beiden Tagen mit einer theoretischen Einführung über das richtige Verhalten im Notfall durch Dr. Hönemann. Auch Hintergrundinformationen, Videos und Fakten zur Reanimation werden in der Aula des Gymnasiums präsentiert. In kleinen Übungsgruppen beginnt dann das praktische Training an Reanimationspuppen. Ärzte des Vechtaer Krankenhauses sowie Rettungsassistenten des Malteser erklären die lebensrettenden Maßnahmen „Prüfen. Rufen. Drücken!“: Prüfen, ob die Person noch atmet. Unter der europaweit gültigen Notrufnummer 112 den Rettungsdienst rufen. Fest und mindestens 100 Mal pro Minute in der Mitte des Brustkorbs drücken und nicht aufhören, bis Hilfe eintrifft.
„Mit der Erhöhung der Wiederbelebungsrate durch Laienhelfer könnten in Deutschland jährlich etwa. 5.000 Menschenleben gerettet werden“, sagt Dr. Olaf Hagemann, Chefarzt der Abteilung für Anästhesie und operative Intensivmedizin am St. Marienhospital Vechta. So werden Hemmschwellen in der Bevölkerung vor der Ersten Hilfe abgebaut und die Wiederbelebungsrate in Deutschland gesteigert. Denn Reanimation ist einfach – Jeder kann ein Leben retten.
Im internationalen Vergleich ist die Helferquote in Deutschland gering. Die Mund-zu-Mund-Beatmung, vor der sich viele ekeln, ist bei der Wiederbelebung zweitrangig. Mit einer Herz-Druck-Massage werden Gehirn und Organe bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes ausreichend mit Sauerstoff versorgt. „Durch die regelmäßig stattfindenden Aktionstage zur Reanimation möchten wir dazu beitragen, die Wiederbelebungsquote in Deutschland weiter zu erhöhen“, so Dr. Hönemann.
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